Marketingkanäle 2025

Was bleibt, was geht?

Die Marketingwelt ist im stetigen Wandel. Trends, die gestern noch angesagt waren, sind morgen schon Geschichte. Doch es gibt Ansätze, die das Potenzial haben, die Zukunft langfristig zu prägen. Worauf sollten Sie bei Ihrer Kampagnenplanung besser verzichten und wo lohnt es sich, zu investieren? Unser Experte Simon Stark gibt einen Überblick, welche Trends Sie im Blick behalten sollten – und zeigt zugleich, welche Kanäle ausgedient haben.

1) TikTok: Vom Trend zur festen Größe im Social-Media-Marketing

TikTok hat sich längst von einem Hype zu einem der wichtigsten Social-Media-Werbekanäle entwickelt. Besonders bei der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist die Plattform fest etabliert: Rund 19 Prozent nutzen TikTok in dieser Altersgruppe täglich. Aber: Die Zielgruppe wird auch auf dieser GenZ-Plattform immer älter. 

Was macht TikTok für Werbetreibende so attraktiv? Die kurze Videolänge von 15-20 Sekunden und die schnelle Abfolge der Inhalte setzen Dopamin frei. Nutzer*innen „swipen“ förmlich unaufhörlich weiter – ein echter Vorteil für Werbungtreibende. Denn: Bezahlte Anzeigen und Werbeclips fügen sich nahtlos in den organischen Feed ein, wodurch die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen fast garantiert ist. Entsprechend darf werblicher Content auch nicht wie solcher aussehen. Nur dann gibt es viele Views. 

2) Podcasts: Vom Boom zur Konsolidierung

In den letzten Jahren schossen Podcasts wie Pilze aus dem Boden. Und stoßen auf großen Anklang: Laut der ARD-/ZDF-Medienstudie von 2024 hört etwa ein Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren zumindest gelegentlich Podcasts. Insbesondere in den Pandemie-Jahren von 2020 bis 2022 stiegen die Nutzungszahlen stark an. Doch geht der Hype ununterbrochen weiter?

Derzeit ist eher eine Konsolidierung der Nutzungsgewohnheiten zu beobachten.[1] Die Dynamik flacht ab – der Markt ist gesättigt. Statt nun also den nächsten Podcast ins Leben zu rufen, der in der Versenkung verschwindet, sollten Marketer auf bekannte Podcasts mit großer Reichweite oder auf gezielte Nischenformate setzen. Im ersten Fall liegt der Vorteil im Platzieren eines eigenen Werbespots, im zweiten Fall nutzen Sie die persönliche Beziehung des Hosts zu ihrer*seiner Community, die*der Ihre Werbung exklusiv präsentiert.


[1] https://www.ard-zdf-medienstudie.de/files/Download-Archiv/Medienstudie_2024/MP_27_2024_ARD_ZDF-Medienstudie_2024._Podcastnutzung_2024._Konsolidierung_von_Nutzungsgewohnheiten.pdf

3) YouTube: Die unterschätzte Video-Plattform mit enormem Potenzial

Während TV-Werbung in der Vergangenheit die Königsklasse war, ist YouTube heute der wahre Bewegtbild-Champion. Studien zeigen, dass YouTube-Kampagnen in 77 Prozent der Fälle einen höheren ROI erzielen als vergleichbare TV-Spots. YouTube ist also nicht nur ein beliebtes Medium, um mal eben zu schauen, wie man den Spülkasten selber entkalken kann oder um heimelige Jazzmusik am Sonntagmorgen im Hintergrund laufen zu lassen. Bewegtbild in Form von Videos hat mittlerweile eine hohe und konstante Wachstumsrate – und gewinnt damit als Werbeformat künftig noch mehr an Bedeutung.

4) Out-of-Home-Werbung: Zurück ins Sichtfeld und in die Köpfe der Menschen

Plakatwerbung erlebt eine Renaissance. Out-of-Home-Kampagnen (OOH) bieten die Möglichkeit, Menschen ohne digitale Barrieren direkt zu erreichen – Datenschutz und Co. sind hier kein Thema. Vom klassischen Großflächenplakat über Bandenwerbung bei Sportveranstaltungen bis hin zur Autobahntoiletten-Werbung ist alles denkbar. Je nach Werbeziel und Budget sind Ihren Möglichkeiten also wenig Grenzen gesetzt – und Sie landen direkt in den Köpfen Ihrer (potenziellen) Kund*innen.

5) Facebook: Vom Netzwerk zum reinen Newsstream

Die goldenen Zeiten von Facebook sind – zumindest organisch – vorbei: Ging die Nutzungsdauer pro Tag schon in den letzten Jahren rapide bergab, führt die Spitze der meistgenutzten Social-Media-Plattformen mittlerweile Instagram an. Einmal wöchentlich oder öfter nutzen 35 Prozent der Befragten die Plattform, Facebook kommt auf 33 Prozent. Dahinter folgen TikTok, Snapchat, Pinterest und Twitter.[2] „Facebook ist aktuell nur noch für diejenigen Unternehmen interessant, deren Geschäftsmodell auf Content basiert. Das Netzwerk fungiert zukünftig als reiner Newsstreamkanal. Interaktionen sind organisch immer schwerer zu erzielen. Im Paid-Bereich bleibt Facebook (noch) eine Größe“, so unser Experte Simon Stark. 


[2] https://www.ard-media.de/mediaperspektiven-themenwelten/themamediennutzung/online-allgemein/instagram-loest-facebook-als-meistgenutzte-social-media-plattform-ab